Inesa Kazak eröffnet am 1. April in Jessen eine neue Hausarztpraxis

Jessen.
Der Mangel an Ärztinnen und Ärzten, so die offizielle Einschätzung des Bundes, sei in einigen ländlichen Regionen ein Problemfeld, das direkt mit dem Bevölkerungsrückgang zusammenhängt. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen spricht demnach von einer „besonderen Herausforderung, eine nachhaltige sowie effiziente und effektive Gesundheitsversorgung durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in dünn besiedelten, strukturschwachen Regionen sicherzustellen“.

Wie schwierig sich diese Aufgabe mitunter gestaltet, weiß man auch in Jessen und dessen Umland. Denn trotz vieler Bemühungen fiel das Ergebnis bislang mäßig aus. Aufgeben sollte man die Hoffnung aber nie, wie sich jetzt in Jessen zeigt. Hier zieht zum 1. April 2021 nach dreijähriger Pause endlich wieder Leben in die einstige Praxis von Dipl. med. Hans Krentz ein. „Ich habe lange nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin gesucht und bin dankbar, dass es nun endlich geklappt hat“, sagt Krenz, der seine Praxisräume in der Jessener Kirschplantage nach 25 Arbeitsjahren aus gesundheitlichen Gründen schließen musste.

Übernehmen wird diese nun Inesa Kazak. Die Weißrussin, die bereits zwei Jahrzehnte in Deutschland lebt, hier ihre medizinische Ausbildung zur Fachärztin für Innere Medizin absolvierte und seit mehreren Jahren in Schweinitz wohnt, will ihr fachliches Wissen nun in Jessen anwenden. Bislang, so Inesa Kazak, sei sie noch im Elbe-Elster Klinikum Herzberg beschäftigt. Hier jedoch habe sie gekündigt, um sich in der eigenen Hausarztpraxis neuen Herausforderungen zu stellen. Beraten und aktiv unterstützt wurde sie auf dem Weg dorthin durch Uwe Schrader, dem Geschäftsführer der ANSB med Zentrum GmbH.

Aktuell, fügt Kazak an, werden die Räumlichkeiten einer handwerklichen Kur unterzogen. Im neuen Glanz stehen die 120 Quadratmeter dann ab April zur Nutzung bereit. Neben ihren Kenntnissen in der Inneren Medizin kann und will Inesa Kazak ihren Patienten auch Herz-, Bauch-und
Schilddrüsenultraschall, Belastungs-EKG sowie Lungenfunktionstests (Spirometrie) bieten.
Bei letzterem misst sie die Luftmenge und -geschwindigkeit beim Atmen. Anhand der dabei ermittelten Daten kann die Medizinerin Lungenkrankheiten wie Asthma oder COPD erkennen oder mögliche Therapieerfolge überprüfen.

Drei Krankenschwestern werden Inesa Kazak bei der Absicherung des reibungslosen Praxisablaufes unterstützen. Zu ihnen gehört auch Silke Krenz, die Ehefrau des vorigen Praxisnutzers Hans Krentz. Der zeigt sich über den baldigen Start erfreut. „Jessen kann eine neue Ärztin gut gebrauchen. Ich bin mir sicher, dass davon nicht nur die Stadt, sondern auch andre Orte profitieren.“

Zum ersten April wird Inesa Kazak die Praxis von Hans Krentz übernehmen, die dieser aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste.

Bild und Text (Sven Gückel)